Hochschule beteiligt sich am landesweiten Mentoring-Programm "Traumberuf Professorin Plus"

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Das Projekt bereitet talentierte Frauen auf eine Karriere in Forschung und Lehre vor.

Mentorin mit Mentees
© Hochschule

Das neue Mentoring-Programm Traumberuf Professorin Plus unterstützt Frauen auf ihrem Karriereweg in der Wissenschaft.

Erstmalig haben sich landesweit alle Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) und die Duale Hochschule (DH) zusammengeschlossen, um im Verbundprojekt "Traumberuf Professorin Plus" Frauen für die Professur an einer Hochschule vorzubereiten. Insgesamt 250 Mentees – meist promovierte Frauen aus Wirtschaft oder Verwaltung – werden in den kommenden fünf Jahren Tandems mit einem Professor oder einer Professorin aus einer HAW oder DH bilden und von deren Erfahrungen profitieren. Mentor*innen stehen ihren Mentees mit Rat und Tat zur Seite, geben ihnen Einblicke in die Wissenschaftswelt und helfen, individuelle Karriereziele zu erreichen.

Professorinnen sind an deutschen Hochschulen immer noch eine Minderheit. Nur 28 Prozent aller Professuren waren im Jahr 2022 mit Frauen besetzt. Mit nur 25 Prozent Professorinnen liegt Baden-Württemberg im Vergleich aller Bundesländer an viertletzter Stelle (Platz 14 von 17). Noch weniger Frauen schaffen es auf die Lehrstühle der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg. Durch die Konzentration auf naturwissenschaftliche und technische Studiengänge beträgt hier die Frauenquote unter den Professuren nur 19 Prozent.

In den vergangenen Jahren haben verschiedene Maßnahmen und Programme des Bundes und der Länder dazu beigetragen, den Anteil von Professorinnen in Richtung Parität zu erhöhen. Dabei hat sich gezeigt, dass insbesondere Mentoringprogramme wirksam sind, die Frauen auf ihrem Karriereweg in der Wissenschaft unterstützen, motivieren und mit der Wissenschaftscommunity vernetzen.

Besonders erfolgreich ist das Projekt "Traumberuf Professorin". In diesem Mentoring bekommt jede Teilnehmerin eine Professorin oder einen Professor zur Seite gestellt, die ein Jahr den individuellen Karriereweg durch Coaching und Mentoring begleiten. Daneben finden Netzwerktreffen zum Austausch unter den Geförderten statt, aber auch Seminare, die auf Berufungsverfahren vorbereiten oder Soft Skills vermitteln. Der erste Durchlauf des Förderprogramms war ausnehmend erfolgreich. Innerhalb von vier Jahren sind von insgesamt 113 Mentees 37 auf eine Professur berufen worden, das ist eine Erfolgsquote von 33 Prozent.

Jetzt startet das Programm in die zweite Runde. Dieses Mal beteiligen sich alle baden-württembergischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sowie die Duale Hochschule. Die Förderung steht für die nächsten fünf Jahre, 465.000 Euro kommen dabei vom Europäischen Sozialfonds und 350.000 Euro vom Baden-Württembergischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst.

"Es ist für Frauen wichtig zu erfahren, auf was es bei Berufungsverfahren ankommt und was sie im Hochschulalltag erwartet", erklärt die Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule Offenburg Prof.in Evgenia Sikorski, die selbst eine Veranstaltung im Rahmen des Mentoring Programms anbietet. "Was aber genauso wichtig ist: Die Frauen lernen sich kennen und bauen untereinander und mit den Mentorinnen professionelle Netzwerke auf. Ein starkes Netzwerk kann Türen zu neuen Möglichkeiten öffnen und berufliche Perspektiven entwickeln."